"Metas Schlacht mit ChatGPT beginnt jetzt", titelt das US-amerikanische Tech-Medium "The Verge". Künstliche Intelligenz (KI) wird von Mark Zuckerbergs Konzern nun nämlich verstärkt in Apps wie Instagram, Facebook und Whatsapp eingebaut, zusätzlich werden die KI-Bots in weiteren Ländern ausgerollt.

Österreich ist noch nicht dabei, allerdings kann man auch hierzulande den Bot namens "Meta AI" unter diesem Link ausprobieren. Auf der verlinkten Website kann der Bot nicht nur Textantworten geben, sondern auch Bilder generieren und diese auf Wunsch animieren. Fragen zu aktuellen Themen – etwa ob es eine zweite Staffel der "Fallout"-Serie geben wird – beantwortete der Bot im Kurztest des STANDARD korrekt und verlinkte auf weitere Quellen im World Wide Web.

KI in Instagram

Den Muskel der Massentauglichkeit dürfte Meta aber vor allem anspannen, indem man den KI-Bot in die eigenen Apps einbaut, die täglich von mehr als drei Milliarden Menschen genutzt werden. Konkret wird man in ausgewählten Ländern den Bot über die Suchleisten von Instagram und Whatsapp aufrufen können, auf Facebook soll der Bot außerdem direkt im Feed erscheinen. Bisher war es außerdem in den USA schon möglich, in Messaging-Apps mit dem Bot zu chatten.

Instagram mit KI
User können auf Meta AI über das Suchfeld zugreifen, allerdings nicht in Österreich.
Meta

In englischer Sprache wird der Bot namens Meta AI ergänzend zu den USA auch in Australien, Ghana, Kanada, Jamaika, Malawi, Neuseeland, Nigeria, Pakistan, Singapur, Südafrika, Uganda, Sambia und Simbabwe verfügbar sein. Nota bene: Kein einziges europäisches Land findet sich auf dieser Liste, auch sind keine konkreten Pläne für einen Start im deutschsprachigen Raum bekannt.

Echtzeit-Bilderstellung in Whatsapp

Weiters wird für Nutzer in den USA Echtzeit-Bilderstellung via KI in Whatsapp in einer Betaversion ausgerollt. Was das bedeutet: Die Bilder werden bereits erstellt, während der Prompt eingetippt wird, und das Ergebnis passt sich an, wenn neue Informationen in den Textbefehl integriert werden. Demonstriert wird dies, indem der Befehl "Imagine a soccer game" auf "Imagine a soccer game on Mars" ausgebaut wird und sich das Setting des Bildes entsprechend anpasst.

Meta AI in Whatsapp
Das Bild wird live an den Prompt angepasst.
Meta

Zudem heißt es seitens Meta, dass das eigene KI-Modell in puncto Bildgenerierung nun Bilder "schärfer und in höherer Qualität" darstellen und außerdem Text besser in die Bilder integrieren kann. Auch in Whatsapp wird es möglich sein, Bilder anschließend via KI in Form einer GIF-Datei zu animieren und das Ergebnis mit Freunden zu teilen.

Llama 3 soll besser als Google Gemini sein

Außerdem hat Meta sein neues Large Language Model, Lllama 3, vorgestellt. Dieses wird künftig als Open-Source-Lösung auf Plattformen wie Hugging Face verfügbar sein und soll dem Konzern zufolge leistungsfähiger sein als die LLMs diverser Mitbewerber, darunter Google Gemini. Interessanterweise wird in dem dazugehörigen Blogpost das aktuellste LLM-Modell des ChatGPT-Machers OpenAI, GPT-4, mit keinem Wort erwähnt.

Llama 3 im Vergleich mit der Konkurrenz.
Llama 3 im Vergleich mit der Konkurrenz.
Meta

Llama 3 wird es in zwei unterschiedlichen Größen geben, mit jeweils acht oder 70 Milliarden Parametern. Diese Kennzahl soll Aufschluss darüber geben, wie komplex ein Modell ist. Laut Meta soll Lllama 3 mehr Prompts verstehen und besser in der Generierung von Code sein. Auch von menschlichen Testern werde Llama 3 besser bewertet als die KI-Bots der Konkurrenz, führt man bei Meta aus. Aktuell würden künftige Modelle trainiert, die gar über 400 Milliarden Parameter verfügen werden. (stm, 19.4.2024)