4.000 Expertinnen und Experten aus mehr als 40 Nationen tüftelten an der Cyberübung.
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Wien – Das Bundesheer hat in den vergangenen Tagen erneut an der weltgrößten Cyberübung "Locked Shields" teilgenommen. Wie das Bundesheer am Sonntag mitteilte, waren heuer mehr als 4.000 Experten aus 40 Nationen bei der Nato-Übung dabei. Simuliert wurde der Schutz der kritischen Infrastruktur eines fiktiven Staates. Das österreichische Kontingent übte mit schweizerischen und amerikanischen Soldaten in der Schweiz.

"Solche Übungen sind entscheidend, um unsere Verteidigungsfähigkeit zu stärken und auf die Herausforderungen, mit denen wir aufgrund wachsender hybrider Bedrohungen im Cyberraum konfrontiert sind, vorbereitet zu sein", betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

Die "Locked Shields 24" fand vom 23. bis 25. April in Tallinn statt.
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Baltische Staaten am besten abgeschnitten

Das nordatlantische Verteidigungsbündnis organisiert die Cyberübung seit dem Jahr 2010. "Locked Shields 24" fand vom 23. bis 25. April statt. "Der Zweck der Übung ist es, Ländern bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu helfen, Cyberbedrohungen als Koalition zu begegnen", betonte der Direktor des Nato-Cyberverteidigungszentrums (CCDCOE), Mart Noorma, in einer Mitteilung auf der CCDCOE-Homepage.

Obwohl die Übung Wettbewerbscharakter hat, habe sie nämlich ein unerwartetes Ergebnis gebracht. Die teilnehmenden Teams hätten eine "große Koalition" gebildet und Informationen geteilt, um den Bedrohungen gemeinsam besser begegnen zu können. "Sie bewiesen, dass die wirkliche Kraft darin besteht, Zusammenarbeit zur Stärkung der gemeinsamen Sicherheit zu fördern statt sich um den Sieg in der Übung zu bemühen", unterstrich das CCDCOE. Die Initiative dafür sei von den Teams Österreich-Schweiz und Finnland-Polen ausgegangen, lobte das Nato-Zentrum. In der Folge hätten die blauen Teams übergreifend Informationen ausgetauscht.

Das Team Finnland-Polen zählte schließlich auch zu den drei besten Teams der Übung. Am besten schnitt demnach das Team Lettland mit Nato-Experten ab, an dritter Stelle landete das Team Estland-Frankreich. Die blauen Teams hatten die Aufgabe, die Computersysteme gegen Angriffe der roten Teams zu verteidigen. (APA, 28.4.2024)