AUA-Flugzeuge am Flughafen Wien-Schwechat.
AUA-Flugzeuge auf dem Flughafen Wien-Schwechat.
APA/ROBERT JAEGER

Wien/Schwechat/Frankfurt – Die AUA ist tiefrot ins das Jahr 2024 gestartet. Zwischen Jänner und März schrieb die Lufthansa-Tochter einen operativen Verlust von 122 Millionen Euro. Das ist der zweitschlechteste Start in der Geschichte der Airline und fast 50 Millionen Euro mehr als vor einem Jahr. Einen Schaden von 35 Millionen Euro verursachte der Streik der Crews vor Ostern. Der Streit um die Gehälter ist inzwischen beigelegt, die AUA will sich nun über den Sommer die Verluste ausgleichen.

Die Hauptgründe für den Verlust seien der direkte finanzielle Schaden aufgrund der Betriebsversammlungen und Streiks, daraus resultierende Buchungszurückhaltung sowie grundsätzlich im EU-Vergleich überproportional gestiegene Standort- und Personalkosten, erklärte die Fluggesellschaft in einer Aussendung.

Einigung über Kollektivvertrag

Vergangene Woche hatte der Vorstand eine Einigung mit der Gewerkschaft Vida und dem Betriebsrat Bord über den Kollektivvertrag des fliegenden Personals bis Ende 2026 erzielt. Eine Abstimmung der Vida unter den Gewerkschaftsmitgliedern endet am Mittwoch um Mitternacht. Im Gegensatz zur letzten Abstimmung wird dieses Mal die Zustimmung empfohlen.

Das AUA-Management geht davon aus, die Jahresanfangsverluste in der Hauptreisezeit im Sommer ausgleichen zu können, allerdings werde die für 2024 angestrebte operative Gewinnspanne von fünf Prozent des Umsatzes voraussichtlich nicht mehr erreicht werden können, erklärte AUA-Chefin Anette Mann. Der Umsatz im ersten Quartal stieg leicht auf 403 Millionen Euro.

Die Passierzahlen der AUA stiegen trotz der Flugausfälle um elf Prozent auf rund 2,5 Millionen. Ende März beschäftigte die Fluglinie mehr als 6200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Plus von acht Prozent stehe im Zusammenhang mit der anstehenden Erweiterung der Langstreckenflotte. Die AUA ersetzt ihre bestehenden Langstreckenflugzeuge bis 2028 durch modernere Boeing 787-9 Dreamliner.

Lufthansa spart nach Streiks

Die AUA-Mutter Lufthansa setzt nach der Belastung durch Streiks im ersten Quartal auf eine starke Sommersaison. Die globale Nachfrage bleibe stark, vor allem bei Privatreisenden, aber auch Geschäftsreisen nähmen wieder zu, erklärte die Lufthansa am Dienstag.

Zunächst muss aber vor allem die Hauptmarke Lufthansa nach den Tarifkonflikten im eigenen Haus und auf Flughäfen hohe Streikkosten verdauen. Die Airline steuert mit einem Sparprogramm dagegen, bei dem auch Stellen in der Verwaltung auf den Prüfstand kommen. (APA, 30.4.2024)